Crónica en Alemán de la Fiesta Elefant 18-04-15: The Catenary Wires, Axolotes Mexicanos y Los Bonsáis.
Is so!
Aber nicht nur wegen des Traums aller Fraun war der Abend im Sala Siroco erinnerungswürdig!
Er begann mit Los Bonsáis, die dieses Jahr beim Indietracks spielen werden. Los Bonsáis sind Gitarristin Helena Toraño und Bassist Nel González.
Für ihr Konzert hatten sie einen zweiten Gitarristen (Ismael) und einen
Schlagzeuger dabei. Die Band bezeichnet ihre Musik als Noisepop und das
traf es gut. Die beiden Gitarren und vor allem das Schlagzeug machten
ordentlich Krach und gaben dem popigen Gesang von Helena den richtigen
Pfiff. Mir gefiel das ausgezeichnet! Die besten Stücke sind aber die,
bei denen auch Nel mitsingt. Der bärtige Bassist hat eine tiefe Stimme,
die billant zu der seiner Partnerin passt. Er war ein wenig leise,
ansonsten war das Konzert wundervoll!
Die ersten Stücke stammten allesamt von der neuen EP Nordeste.
EP ist vielleicht nicht richtig, die Platte enthält zehn Lieder - auf
10". Vor Nordeste hatte die Band aus Gijon eine anderes Minialbum
veröffentlicht, das ich bisher nicht kannte, und von dem viele der
nachfolgenden Lieder stammten. Ach, und wie gut das alles war!
Komplettiert wurde der kompakte Auftritt (16 Lieder in 38 min!) von einem labelinternen Cover, Los genios von Aventuras de Kirlian,
und einem Lied, dessen Melodie ich kannte, mit dem ich aber erst nichts
anfangen konnte. Aber Helena hatte irgendwo zwischen den spanischen
Ansagen "Television Personalities" eingebaut. Leider verstehe ich
gesprochenes Spanisch gar nicht, das typisch schnell gesprochene
Spanisch erst recht nicht. Aber die "la la la" Phase machte es klar: das Stück war eine übersetzte Version von Part time punks der TV Personalities und es war toll wie die eigenen Sachen!
Ein wundervolles Konzert war das! Wie schön, Los Bonsáis im Sommer noch einmal sehen zu können!
Setlist Los Bonsáis, Sala Sciroco, Madrid:
01: Nordeste
02: Temporal
03: Vacaciones permanentes
04: Como si nada
05: Martin Pescador
06: Himno latino
07: La mecedora
08: Medio tiempo
09: Los genios (Aventuras de Kirlian Cover)
10: Después de todo...
11: Plan B
12: Part time punks (Television Personalities Cover auf Spanisch!)
13: Los perdimos de vista
14: Ultramarinos
15: Serin
16: Nubes y claros
Als zweite Band traten nicht Axolotes Mexicanos sondern The Catenary Wires auf. Hinter diesem Namen verbergen sich Amelia Fletcher und Rob Pursey, die bereits in Heavenly, Talulah Gosh, Marine Research oder Tender Trap gemeinsam gespielt haben. Amelias Ansage "we are slower and quieter than before"
bezog sich zwar auf die Bonsáis vorher, beschrieb aber auch ein wenig
die Musik der neuen Band. Das Debüt-Album erscheint am 01.06.15 auf
Elefant Records, daher kannte ich vorher nichts außer den beiden
Liedern, die digital veröffentlicht wurden.
Die Stücke der beiden sind sehr ruhig und
leben vor allem von den tollen Stimmen des Paars. Oft singen sie
abwechselnd, bei Intravenous aber synchron. Aber nicht nur deshalb
gefiel mir der Titel am besten. Daß die beiden vor allem Musiker sind,
auch wenn sich Amelia als VWL-Professorin nebenberuflich ganz anders
betätigt, merkt man solchen Textstellen wie "the answer lays in the records we never play" an.
Amelia stand, Rob saß. Sie sang und
spielte ab und zu Melodica, er spielte Gitarre. Das Konzert der beiden
war etwa gleich lang wie das der ersten Band. "Slower and quieter"
bedeutete neun statt 16 Lieder. Aber da (wohl) nur ein Stück nicht vom
Debütalbum stammte und die beiden als Catenary Wires vermutlich nicht
über mehr verfügen, passte es zeitlich in den "40 min pro Band" Rahmen.
Das eine Stück, das Amelia als älter vorstellte ("wahrscheinlich kennt ihr es gar nicht"), war Shallow von Heavenly. Natürlich war die Ansage Koketterie. Das Publikum hatte einen Twee-Pop-Hintergrund.
Der Auftritt der beiden, die mit ihren beiden Kindern in Madrid waren, war sehr schön. Auch The Catenary Wires werde ich im Sommer beim Indietracks wiedersehen!
Setlist The Catenary Wires, Sala Sciroco, Madrid:
01: The records we never play
02: Too late I love you
03: Intravenous
04: When you walk away
05: Throw another love song
06: You save me from myself
07: Like a fool
08: Shallow (Heavenly)
09: A different scene
Und dann wurde es wild...
Nach und nach strömten immer mehr Menschen nach vorne. Axolotes Mexicanos
waren wohl doch nicht zufällig als letzte Band angesetzt worden, sie
waren das Zugpferd der Veranstaltung. Vorher hatten die drei Musiker
(Sängerin Olaya, Gitarrist Juan und Bassist Stephen)
mit Freunden neben uns gestanden. Stephen ist mittlerweile erblondet,
Olaya hat keine roten Haare mehr und Juan scheint ihr Bruder zu sein.
Meine Bedenken vorher waren, ob ich
gleichviel Spaß wie im letzten Sommer haben könnte. Ein guter Teil
dieses Spaßes kam vom Wechselspiel zwischen Olaya und Stephen. Die
Sängerin machte lange Ansagen in ihrer Muttersprache, die zu großem
Gelächter der Spanier führten. Danach übersetzte Stephen und die
Engländern gröhlten vor Lachen. Die Erklärungen, wovon die Stücke
handeln, waren phänomenal komisch! Noch besser waren aber Olayas
Aussagen, wie schlecht sie doch Keyboard spiele. Es war allerbeste
Unterhaltung! In Madrid würde die Band die Ansagen nicht übersetzen, das
würde dem Konzert also schon einmal fehlen.
Als sie eine gute halbe später fertig
waren, hatten wir ein verrücktes Konzert gesehen, bei dem ich zwar
nichts von dem verstanden habe, was neben der Musik passierte, mich aber
nicht weniger als im letzten Jahr amüsiert hatte. Axolotes Mexicanos
spielten vielleicht fünf, sechs Lieder, einige klappten nicht, andere
brachen sie ab, weil das Notebook, das Keyboard und Schlagzeug ersetzte
rumzickte. Das war aber alles undramatisch (und gehört zum DIY-Charme).
Das Mitschreien der Texte von allen (bis auf mich leider), der große
Spaß beim Publikum und der Band hätte das Konzert auch mit nur einem
beendeten Lied zu einem irre tollen gemacht!
In der irrsten Phase warf sich Olaya ins
Publikum und crowdsurfte. Juan gab irgendwem die Gitarre und sprang
auch. Der Gitarrenhalter stieg nach oben und tat so, als spiele jetzt
er. Danach kamen ein paar andere Freunde auf die Bühne und tanzten mit.
Und weil Olaya nicht immer singen konnte, gröhlte eben das Publikum. Axolotes Mexicanos haben offenbar eine sehr treue und feierstarke Fanbasis in Madrid.
Die meisten der Lieder stammten von der
aktuellen EP. Gut waren sie alle! Auch wenn Olaya keinen Ton auf dem
Keyboard vor ihr gespielt hatte und der Drumcomputer sich so doof
angestellt hatte.
Meine Sorgen, daß es unter keinen
Umständen noch einmal so viel Spaß machen könnte, die Band zu sehen,
waren großer Unsinn! Ich habe weder die Ansagen noch das Konzert richtig
verstanden, habe mich aber prächtig amüsiert. Welch eine Knüllerband!
Setlist Axolotes Mexicanos, Sala Siroco, Madrid:
01: Me da igual
02: Aborto
03: Perro salchicha
04: Te miro mientras duermes
05: El basuero
06: Interestelar
07: Disparo de amor
Link: http://meinzuhausemeinblog.blogspot.com.es/2015/04/axolotes-mexicanos-catenary-wires.html
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